Exkursion: Auf den Spuren des Malers Georg Vetter

Das Wetter meinte es nicht gut mit den Teilnehmern der Georg-Vetter-Führung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Es ist erstaunlich, dass man einem Menschen, der vor 45 Jahren verstorben ist, so schnell und so intensiv nahekommen kann“, resümierte der Vorsitzende Horst Eilbacher seine Empfindungen nach dem Ausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Laudenbach (HGV) am vergangenen Samstag. Eine elfköpfige Gruppe aus Mitgliedern des HGV und des Laudenbacher Wandervereins hatte sich im Rahmen einer Bilderwanderung in Bad König auf die Spuren von Georg Vetter begeben. Der Maler Georg Vetter lebte seit seiner Geburt 1891 bis zu seinem Tod 1969 in Bad König im Odenwald, das damals noch schlicht König hieß. Bekannt ist er als unermüdlicher Wanderer, der mit seinem schnellen Schritt die Hunde anzog, die der Tierfreund aber nicht mochte. Mit Zeichenstift und Skizzenheft als ständige Begleiter entstanden auf seinen vereinzelt über 100 Kilometer langen Tagestouren Pflanzen- und Tierzeichnungen sowie Orts- und Landschaftsansichten, auch von Laudenbach.

georg-vetterHarald Krause vom „Freundeskreis Georg Vetter“, der die Wanderer von der Schlossanlage und dem Schlossgarten im Zentrum von Bad König über den Friedhof mit Georg Vetters Grab, zum Gesundbrunnen und zurück zum Georg Vetter-Museum führte, war die Begeisterung für seinen Protagonisten anzumerken. Das gilt in gleicher Weise für Traudel Urich und zwei weitere Damen vom Freundeskreis, die die Laudenbacher Gäste mit Kaffee und Blechkuchen stärkten und einige Erinnerungsstücke von „Schorsch“ Vetter, wie Sonntagshut, Rucksäckchen und Wanderstecken, präsentierten. Sein Leben lang war Vetter seiner Heimatstadt aufs engste verbunden, erfuhren die Laudenbacher. „Ich bin ein Sohn des Odenwalds“, hatte er über sich gesagt. Für Harald Krause war er ein Freund und genauer Beobachter der Natur. Seine Bilder weisen ihn ebenso als Chronist aus. Doch nicht nur künstlerisches, sondern auch musikalisches Talent hatte er. Über 50 Jahre lang war er Sänger im Männerchor und dessen Vizedirigent. Zeitlebens ein armer Schlucker verdiente er mit seinen Zeichnungen und Bildern, Ansichtskarten, Zeitungsköpfen, Urkunden und ähnlichen Arbeiten das Nötigste um sein Überleben und das seiner Schwester und deren Sohn zu sichern.
Auch wenn es das Wetter bei dem Ausflug nicht gut mit den Wanderern meinte, waren sich am Ende doch alle Teilnehmer einig: Es war ein spannender Nachmittag auf den Spuren des odenwälder Malers.