Ortskundlicher Rundgang: Exkursion in die Abgeschiedenheit

Trotzdem das Brunnthal schon zu Vielbrunn und damit nach Hessen gehört, ist die Bindung zwischen dem Weiler und Laudenbach sehr groß. Die Laudenbacher nehmen es gerne als Zwischenstopp bei ihren Rundwanderungen und die Brunnthal-Bewohner wiederum orientieren sich im Alltag nach Laudenbach und ins Maintal. So lag es für den Heimat- und Geschichtsverein Laudenbach nahe, die Landesgrenze zu überqueren und den Weiler etwas genauer zu erkunden. Brunnthal-Bewohner Klaus Höfer empfing die Exkursionsteilnehmer herzlich und hatte viel über das abgeschiedene Leben und die Geschichte des Weilers zu berichten.

Gleich zu Beginn wurde Höfers Vortrag sehr persönlich, als er davon erzählte, wie es ihn und seine Familie dorthin verschlagen hatte. „Vor allem war es die Lage, die uns reizte“, so Höfer über den Entschluss in die Abgeschiedenheit zu ziehen. Der damalige Verwalter zeigte sich eher skeptisch – immerhin gibt es dort keinen Anschluss ans öffentliche Netz. Trotzdem gab er 1985 der jungen Familie aber eine Chance.

Die Stromversorgung sei anfangs durch ein Generatorhaus und eine Wasserturbine, die durch eine Rohrleitung vom „Schwarzen See“ betrieben wird, gewährleistet gewesen, berichtete Höfer vom Leben im Brunnthal. Später kamen noch ein Wasserrad, eine Solaranlage und ein Windrad dazu. „Die Wasserversorgung erfolgt über die eigene Quelle“, erklärte Höfer weiter.

Auch die Geschichte des Brunnthals führte der Referent detailliert aus. Die Güter dort wurden erstmals 1415 in einer Urkunde erwähnt. Das Haus, in dem Höfer lebt, hat selbst schon eine Geschichte von über 200 Jahren. „Es ist etwas Besonderes für mich, in einem solch alten Haus zu wohnen“, betonte er zum Schluss.

Zum Rundgang im Brunnthal gehörte natürlich auch ein Abstecher zum Schwarzen See. Hierzu wusste Höfer ebenfalls noch einiges zu berichten.

Während sich im Anschluss ein Teil der HGV-Gäste auf den Heimweg begab, fanden sich die Anderen noch zu Gesprächen in gemütlicher Runde zusammen.