Gruftkapelle im Friedhof

Der letzte Baron von Fechenbach Friedrich Karl Konstantin starb am 14.März 1907 in Würzburg kurz nach seinem 71. Geburtstag. Sein Leichnam wurde nach Laudenbach überführt. Hier hatte er 1906 angrenzend an den Gemeindefriedhof mit dem Bau einer Gruft-Kapelle im neugotischen Stil begonnen, weil die Beisetzungen in der Kirche nicht mehr zulässig waren. Er erlebte die Fertigstellung nicht mehr und wurde zunächst in einem Häuschen im Park beigesetzt. Die Gruft unter der Kapelle wurde seine letzte Ruhestätte und 1916 auch die seiner Gemahlin Bertha.

Im Innern lädt ein Alabaster-Hochaltar zu Gebet und Gottesdienst ein. Die neugotischen Butzenglasfenster sind in den fränkischen Farben rot und weiß gehalten.

Die Kapelle wurde von der Fechenbach-Erbin und späteren Schlossbesitzerin Freiin Mechthild von Aufseß der Gemeinde Laudenbach zur Aufbahrung der Toten bis zur Beisetzung im Friedhof zur Verfügung gestellt, bis die Gemeinde über eine eigene Aussegnungshalle verfügte. Die Kapelle wurde mehrmals von der politischen Gemeinde renoviert.

Der halbkreisförmige kleine Vorgarten der Gruft-Kapelle ist heute Grablege der Familie von Aufseß. Sie ist an einem geschichtlich sehr wertvollen Sandsteinkreuz zu erkennen. Ursprünglich war das Kreuz der Grabstein des am 25.August 1751 verstorbenen „Engel“-Wirts Johann Adam Zöller und war noch auf dem ersten Friedhof an der Kirche aufgestellt. Fast hundert Jahre später wurde es als Gedenkstein für den 1850 verstorbenen Schiffmann und „Engel“-Wirt Sebastian Arnold verwendet, der allerdings in Mainz verstarb und dort beigesetzt wurde. Kaplan Gundersdorf (von 1938 bis 1948 Lokalkaplan in Laudenbach) veranlasste die dritte Verwendung und stellte das Kreuz auf den Sturz über dem Treppenaufgang zum damaligen Kuratenhaus neben dem Gasthaus „Krone“.

Als das neue Pfarrhaus neben dem Karolusheim 1960 gebaut und das bisherige Kuratenhaus verkauft worden war, wurde das Kreuz zu seiner vierten Verwendung auf der Mauer über dem Grab der Familie von Aufseß aufgestellt.