Das Rathaus Laudenbach

Das Gebäude in der Obernburger Straße wurde von dem damaligen Schulmeister Georg Philipp Reiß, dem Sohn des Bürgermeisters und Zieglers Franz Reiß, als landwirtschaftliches Anwesen (Bauernhaus) errichtet. Bis dato war Laudenbach ein reichsfreiherrliches Allod und stand unter der Ortsherrschaft der Reichsfreiherrn von Fechenbach, die die Ortsschultheißen ernannten und über diese die Entwicklung der Gemeinde bestimmten. Dabei nahmen die Schultheiße die Anordnungen der Herrschaft in den Räumlichkeiten des Fechenbach`schen Ortsgerichts im Schloss entgegen.

Das Gebäude in der Obernburger Straße wurde von dem damaligen Schulmeister Georg Philipp Reiß, dem Sohn des Bürgermeisters und Zieglers Franz Reiß, als landwirtschaftliches Anwesen (Bauernhaus) errichtet. Bis dato war Laudenbach ein reichsfreiherrliches Allod und stand unter der Ortsherrschaft der Reichsfreiherrn von Fechenbach, die die Ortsschultheißen ernannten und über diese die Entwicklung der Gemeinde bestimmten. Dabei nahmen die Schultheiße die Anordnungen der Herrschaft in den Räumlichkeiten des Fechenbach`schen Ortsgerichts im Schloss entgegen.

Erst 1819 – zwei Jahre nach der Zugehörigkeit zum Königreich Bayern – verschaffte sich die Gemeinde im ehemaligen Hirtenhaus am Bach unterhalb der Kirche eine eigene Ratsstube.

1833 kaufte die Gemeinde das Gebäude von Schulmeister Reiß und nutzte es als Schulhaus und Lehrerwohnung. Unter Bürgermeister Frieß wurde 1847 die Amtsstube der Gemeinde im Erdgeschoss des Hauses untergebracht. Seitdem wurde dieses Gebäude als Rathaus und Schule genutzt.

1878 ließ die Gemeinde das nordwärts stehende Sandstein-Schulhaus bauen. Die Lehrerwohnung blieb im heutigen Rathaus.

Bürgermeister Kuhn ließ 1956 die Amtsräume im Erdgeschoss renovieren und durch Herausnehmen einer Zwischenwand erweitern.

Als nach dem Wegzug von Hauptlehrer Meusel 1965 die Lehrerwohnung nicht mehr benötigt wurde, richtete die Gemeinde im Obergeschoss den Sitzungsraum ein.

1985 erfuhr das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkgebäude unter der Regie von Bürgermeister Julius Reiß und Architekt Siegfried Höfer eine Generalsanierung. Vom Raum der Gemeindeverwaltung im Erdgeschoss wurde durch eine Schrankwand ein kleiner Arbeitsraum für den Bürgermeister abgeteilt. Im Obergeschoss wurde im Sitzungsraum die Holzbalkendecke freigelegt und mit einer Tapete mit der Darstellung Laudenbachs Anno 1850 eine historische Atmosphäre geschaffen. Dieses Motiv entstammt dem Wappenbuch der Freiherrn von Fechenbach aus jener Zeit.

Außerdem wurde im Archivraum ein würdiger Raum für standesamtliche Trauungen geschaffen sowie ein kleines Archivzimmer eingerichtet.

Im Erdgeschoss war von 1985 bis zum Frühjahr 2000 eine Filiale der Deutschen Bundespost untergebracht. Im Sandsteingewölbekeller konnte ab 1983/84 die Freiwillige Feuerwehr den „Florianskeller“ als Gastraum mit Schanktheke in Betrieb nehmen und als Schulungsraum für die Wehr nutzen. Sehr schnell wurde der Keller unter der Regie von Kommandant Elmar Vandeven zu einem beliebten Lokal für Vereinsveranstaltungen und private Jubiläen.

Eine energetische Ertüchtigung des Gebäudes erfolgte 2009. Seitdem nutzt der Heimat-und Geschichtsverein die Räume im 2.Stockwerk als Archiv und Versammlungsraum.

An das Rathaus angebaut ist noch die ehemalige Scheune des Bauherrn Reiß. Sie wird nach dem Erwerb des benachbarten Gartens durch Bürgermeister Zenger als Teilgebäude des gemeindlichen Bauhofes genutzt. Die vormalige Waschküche wurde umgebaut und dient den Bauhofmitarbeitern als Aufenthaltsraum. Der Bauhofleiter hat seinen Arbeitsraum im Erdgeschoss des Rathauses.

Während der Umbauarbeiten der Filialen der Kreissparkasse und der Raiffeisen-Volksbank in den 1980iger Jahren waren deren Geschäftsräume im ersten Oberschoss untergebracht. Auch das Pfarrbüro der katholischen Pfarrgemeinde ist seit dem Abbruch des Pfarrhauses 2020 im Rathaus.

Auch der Bezirkskaminkehrermeister hatte um 2000 seinen Arbeitsraum im ehemaligen Postraum im Parterre des Rathauses.

Kommunale Politik und Verwaltung

Im Rathaus trifft sich der Gemeinderat zurzeit alle vier Wochen und berät die anstehenden kommunalen Belange. Montags und donnerstags können die Bürger in den Dienststunden ihre Anliegen vortragen bzw. Verwaltungsangelegenheiten erledigen oder mit dem Bürgermeister ihre Probleme besprechen, sofern dies nicht digital geschehen kann.

Die offizielle Verwaltung der Gemeinde Laudenbach wird innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Kleinheubach-Laudenbach-Rüdenau im Rathaus Kleinheubach bewerkstelligt. Diese VG besteht seit 1976 durch den freiwilligen Zusammenschluss der drei Kommunen, die durch diesen Schritt ihre politische Selbstständigkeit bewahrten.

Die Beschlüsse erfolgen durch den Gemeinderat Laudenbach mit zwölf Gemeinderäten sowie dem ersten Bürgermeister. Der Gemeinderat entsendet drei Mitglieder in die Verbandsversammlung der VG sowie drei Mitglieder in den Schulverband. Weiterhin ist der 1.Bürgermeister Mitglied der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands Main-Mömling-Elsava mit Sitz in Erlenbach. Unter dessen Regie erfolgt seit 2001 auch die Organisation und Betreuung der Wasserversorgung. Mit Kleinheubach gibt es seit 1989 einen zusätzlichen Wasserverbund.