„Tod und Verderbnis“ – Vortragskonzert von den ‚Sameds‘

Die ‚Sameds‘ aus Richelbach begeisterten am Sonntagabend im Laudenbacher Feuerwehrhaus die 21 Zuhörer. Auf Einladung des Laudenbacher Heimat- und Geschichtsvereins trugen sie ihr Vortragskonzert mit dem Titel ‚Tod und Verderbnis‘ vor. Hedi Eckert, ihr Mann Burkhard und Edmund Berlinger boten den Anwesenden ein interessantes und spannendes Programm.

Entgegen vielleicht mancher Erwartungen, ob des düster anmutenden Mottos, standen weder schwermütige Themen noch die menschliche Vergänglichkeit im Vordergrund. Stattdessen erfuhren die Zuhörer auf unterhaltsame und einfühlsame Weise, wie die Menschen in früheren Jahrhunderten mit dem Sterben umgegangen sind. Eine fein abgestimmte Mischung von informativen Beiträgen und Liedern verdiente zu Recht den Applaus des Publikums.

Kreisheimatpflegerin Hedi Eckert hatte viel Material aus ihrer Beschäftigung mit dem Thema mitgebracht. Kleine Holzsärge, Pfeifenköpfe, Sanduhren, stimmten die Besucher ein, bevor sie, ihr Mann Burkard, Edmund Berlinger auf zum Teil mittelalterlichen Instrumenten wie Drehleier, Brummtopf und Maultrommeln (ursprünglich aus Vietanm) vergangene Jahrhunderte lebendig werden ließen.

Man kann von unseren Vorfahren lernen, dass Krankheit und Tod zum Leben gehören. So manches alte Lied spielte in schmerzlicher Einsicht mit dem Tod, wenn beispielsweise das letzte Blatt vom Lindenbaum besungen wurde. Eine andere Methode, mit Leid und Tod umzugehen, bot der Bänkelsang, wenn in »Zu Frankfurt an der Brücke« in schönster Moritatenmanier das Unrecht an einer falsch beschuldigten Dienstmagd die gerechte Strafe findet.

Beim eindrucksvollen Lied vom Franz, der sein Ende nahen sieht und dessen Freunde ihn nicht gehen lassen wollen und immer wieder »Prost Franz« rufen war das Publikum gerne akustisch dabei. Als die Sameds den Besuchern das berühmte »Hoch auf dem gelben Wagen« zelebrierten folgten die Zuhörer gerne der Aufforderung mitzusingen. Gut zwei Stunden später, nach einer Zugabe, war sich das Publikum einig, dass der Blick in Vergangenheit auch Mut machen kann.