Ausstellung: Fotos, Dokumente, Gegenstände und ein 99-Jähriger Zeitzeuge

HGV-Laudenbach organisiert Ausstellung „Max Stricker im 2. Weltkrieg“

Max Stricker (2. von links) stellte sich unter anderem für eine Podiumsdiskussion zur Verfügung.

Eine ungewöhnliche Ausstellung widmete der Heimat- und Geschichtsverein Laudenbach einem ungewöhnlichen Zeitzeugen. Der Laudenbacher Max Stricker, der im Dezember seinen 100. Geburtstag feiert, war als Soldat im zweiten Weltkrieg und anschließend in russischer Kriegsgefangenschaft. Aus dieser Zeit besitzt er noch Dokumente, Aufzeichnungen, Alltagsgegenstände und vor allem zahlreiche Fotos, denn er war außerdem ein leidenschaftlicher Fotograf. Aus diesem Material hat eine Arbeitsgruppe des Vereins eine spannende Ausstellung konzipiert und unter den Titel „Max Stricker im 2. Weltkrieg“ gestellt. „Der Krieg ist hier keine anonyme Bestie; er ist durch einen uns bekannten Menschen konkret veranschaulicht“, erklärte HGV-Vorstand Horst Eilbacher die Idee hinter der Veranstaltung. Die Ausstellung sei darüber hinaus ein Fenster in die Lebensgeschichte von Eltern und Großeltern  und zeige Zeit- und Heimatgeschichte als Segment der Weltgeschichte, so Eilbacher weiter.

Nicht nur die Gegenstände und Unterlagen, die in der Turnhalle des TV Laudenbach zu sehen waren, trugen dazu bei, dass Geschichte an diesem Sonntag greifbar wurde. Max Stricker selbst stand den Besuchern in einer Podiumsdiskussion für Frage und Antwort zur Verfügung. Einen besonderen Beitrag zum Programm leistete Gerhard Lang, der aus den Aufzeichnungen Strickers vorlas. Dazu wurden in einer Präsentation passende Fotos gezeigt, die der ehemalige Soldat mit seiner Kamera aufgenommen hatte. Bei diesem Vortrag war die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt, viele Gäste nahmen sogar in Kauf, die eineinhalb Stunden zu stehen. Mit der Podiumsdiskussion ging das Programm zu Ende. Hier stand vor allem die Frage im Mittelpunkt, wie Stricker mitten im Krieg so viele Fotos machen und Dokumente ergattern konnte, ohne in größere Schwierigkeiten zu kommen. Für den HGV und die Besucher der Ausstellung war das und die Bereitschaft Strickers seine Memorabilien zu zeigen, jedenfalls ein großer Glücksfall.