In einer gut besuchten Vortragsveranstaltung des Heimat-und Geschichtsvereins beschrieb Altbürgermeister Alfred Zenger die Blütezeit des Fremdenverkehrs in der kleinen Maintalgemeinde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Grundlage für die beachtliche Entwicklung war die herrliche Lage Laudenbachs am Main zwischen Spessart und Odenwald, an der Bundesstraße 469 und an der Bahnverbindung Frankfurt-Aschaffenburg-Miltenberg-Bad Mergentheim.
Besondere Initiatoren waren Leonhard Glenz und die Nachfolgefamilien Meisenzahl für den „Goldenen Engel“, Monika und Hubert Breitenbach für das Hotel „Krone“ und die Familie Julius Bauer für den Landgasthof „Anker“
Der Zustrom der Gäste aus dem Rhein-Main Gebiet, aber auch aus Norddeutschland und Berlin wurde durch die Aktivitäten des 1953 gegründeten Verkehrsvereins und durch die Zugehörigkeit zur Tourismusorganisiation „Touropa“ beachtlich gesteigert. So wurden 1964 während der Sommermonate über 2000 Übernachtungen monatlich verzeichnet. Die Zahl der verfügbaren Betten belief sich auf 105, nachdem die Privatpensionen „Haus am Berg“, „Haus Einsiedel“ und „Haus Sonnenhügel“ neben etlichen Privatunterkünften und weiteren Gaststätten wie „Spessartblick“, Waldeslust“ und „Café Bauer“ das Angebot erheblich steigern konnten.
Mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs ging auch ein beachtliches Angebot von Handwerks- und Versorgungsleistungen in der Gemeinde einher. Die Bettenzahl stieg 1983 noch weiter. Mehrere Werbeprospekte wurden vom Verkehrsverein aufgelegt und die Gemeinde war Mitglied im Verband „Fränkischer Odenwald“. Wandteller mit Ortsmotiven und Butzenglasscheiben mit dem Ortswappen wurden als Willkommensgeschenke gefertigt und zusammen mit dem Obst-und Gartenbauverein und dem Wanderverwein wurden mehrere Teilnahmen am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als Landkreissieger bei den Gemeinden unter 3000 Einwohnern erfolgreich bestritten.
Die Entwicklung des weltweiten Tourismus hatte dann aber in den letzten dreißig Jahren spürbare Folgen für die Urlaubsregionen in unserem Land, so dass sich heute der Fremdenverkehr in Laudenbach auf die Hotels beschränkt und es sich in der Regel um Kurzurlaube und um die Aktivierung von gastronomischen Nischenangeboten handelt.
Text: Alfred Zenger