Neue Biotope im Laudenbacher Wald

Am 14. Juni trafen sich, auf Einladung des HGV-Laudenbach, mehr als 20 Interessierte Laudenbacher am Waldrand beim Fasanengehege. Bürgermeister Stefan Distler begrüßte die Teilnehmer und entschuldigte den zuständigen Förster, da dieser derzeit im Urlaub ist. Dieter Stahl hatte sich stattdessen bereit erklärt, ihn bei der Führung zu den neuen Biotopen im Laudenbacher Wald zu unterstützen. Der Bürgermeister teilte gleich zu Beginn ein mehrseitiges Handout aus, in dem die Bäume, die in unserem Wald am häufigsten vorkommen, bebildert dargestellt sind.

Am ersten Biotop mussten wir leider feststellen, dass es beinahe ausgetrocknet war. Hier soll im Herbst mit einer Grundlage aus Lehm dafür gesorgt werden, dass zukünftig das Wasser dauerhaft gehalten werden kann. Stefan Distler teilte hier noch ein Blatt mit den einheimischen Amphibien aus, die sich in solchen Biotopen gerne ansiedeln. Er erklärte auch die Eigenheiten der verschiedenen Molche, Salamander, Kröten und Frösche. Bezugnehmend auf den geringen Wasserstand wies er daraufhin, dass die Amphibien ihre Evolution beschleunigen können. Wenn in der Laichzeit von Februar bis Mai abzusehen ist, dass der Wasserstand immer geringer wird, werfen die Kaulquappen früher ihre Schwänze ab und kommen als Frösche an Land.

Bei der Wanderung durch den Wald erklärte Bgm. Distler den Teilnehmern an welchen Bäumen man gerade vorbeikam.  Nachdem man den Laubwald verlassen hatte, wies Distler darauf hin, dass sich im Nadelwald auch die Vegetation verändert hatte. Durch herabfallende Nadeln wird der Boden sauer und somit ergibt sich auch ein anderer Bewuchs am Boden (Heidelbeeren etc.). Hier konnte man auch fühlen, wie hart sich die Nadeln einer heimischen Kiefer im Vergleich zu der normalerweise in Nordamerika beheimateten Weymouth-Kiefer (die auch Strobe oder Seidenkiefer genannt wird) anfühlen.

Auf dem Weg zu den anderen Biotopen, die beide noch mit Wasser gefüllt waren, kam man auch an einer Weiserfläche vorbei. Hier erklärte Dieter Stahl, dass die Weiserfläche in der Forstwirtschaft verwendet wird, um eine Beurteilung des Einflusses des Wildes auf die Naturverjüngung im Wald zu ermöglichen. Dazu wird eine wilddicht umzäunte Fläche mit einem gleich großen nicht umzäunten Bereich außerhalb im Zeitraum von zehn Jahren verglichen.

Danach machte man sich auf den Rückweg über den Schmalzgraben zum Klangerlebnis im Steinbruch. Hier konnten die Teilnehmer eine kleine Erfrischung zu sich nehmen. In geselliger Runde erklärte Dieter Stahl das Jagkonzept, das er in der zusammen mit Karl-Peter Vonderlinden gepachteten Jagd verfolgt. Während der Vegetationsphase, in der Wildschweine gerne mal auf die Felder kommen, fällt im Wald kein Schuss. Nur auf den Feldern werden die Tiere erlegt. Dieses Konzept hat die Flurschäden minimiert.

Abschließend bedankte sich Horst Eilbacher bei Stefan Distler für die hervorragend vorbereitete Führung und überreichte ihm und Dieter Stahl noch ein kleines Wein-Präsent.