Am 14. Juli führte Altbürgermeister Julius Reiß ca. 25 Interessierte bei einem ortskundlichen Rundgang durch Laudenbach. Man besuchte Kirchen, Kapellen, Hausmadonnen, Bildstöcke und Wegkreuze.
Vom Treffpunkt am Dorfbrunnen ging es zunächst zum Bildstock am Anwesen Kaul und weiter zum ‚Einsiedel‘, wo früher eine neugotische Kapelle stand, deren Reste im Jahr 1957 abgerissen wurden. Im benachbarten Steinbruch befindet sich auch ein Feldkreuz zum Andenken an den dort vor 100 Jahren verunglückten Leo Weber. Über den Bildstock der Fam. Breitenbach am langen Tannenfeld ging man weiter zum Anwesen Endres mit einem Bildstock im Garten und einer Hausmadonna.
Da einige Teilnehmer nicht mehr so gut zu Fuß waren, sprach Julius Reiß das Feldkreuz von Alfons Pötzl am langen Tannenfeld und das Kreuz am Parkplatz in der Odenwaldstraße nur an und verkürzte damit den Rundgang. Vorbei an der Hausmadonna an der ehemaligen Galmbachermühle ging man in die Odenwaldstraße. Hier befindet sich eine Hausmadonna und ein Bildstock mit einer Pieta. Gegenüber am Haus von Julius Reis sieht man eine Madonna aus Bronze. Die evangelische Johannes-Kapelle war das nächste Ziel. Der Bau wurde vom Laudenbacher Ehrenbürger Dr. Vits gefördert. Sie wurde am 5.12.1954 eingeweiht. Der Altar wurde vom Laudenbacher Künstler Hans Huschka gestaltet. Die große Sandsteinmadonna auf dem Anwesen Vits stammt auch von Hans Huschka.
Das Karolusheim wurde 1909 von Berta, der Witwe des letzten Freiherrn von Fechenbach, errichtet. Der Schutzheilige der ‚Kinderbewahranstalt‘ Karl Borromäus ist an der Südseite angebracht. Nach ihm wurde das Gebäude Karolusheim genannt. Im Vorgarten steht noch ein einfaches Steinkreuz.
In der Obernburger Straße ist am Haus der Fam. Weimer ein Christopherus an der Hauswand dargestellt. Etwas weiter befindet sich eine schöne, farbige Madonna am Haus von Karl Link. Das große Steinkreuz am Anwesen Stapp zeigte Julius Reis als Foto, um uns den längeren Anmarsch zu ersparen.
In der Kirche St. Stephanus ging Julius Reis auf die Geschichte der Kirche ein. Die ‚Uralte Kirche‘ wurde schon 1568 in Unterlagen erwähnt. 1760 wurde die Kirche als Rokkoko-Kirche umgebaut und 1960 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Hans Huschka gestaltete dabei den Seitenaltar, den Taufstein, das Emporengeländer, die Außentüren und außen das Kriegerdenkmal. Die beiden prächtigen Seitenaltäre befinden sich seit dem Umbau in der Klosterkirche in Miltenberg.
Die nächste Station, die St. Nepomuk-Kapelle, ist dem Patron der Fischer geweiht, weil in der Maingasse früher viele Fischer und Schiffer wohnten. Vorbei am Bildstock auf der Mauer zur Gärtnerei ging es zur Gruft-Kapelle im Friedhof. Der letzte Baron von Fechenbach ließ sie 1906 errichten, da die Bestattung der Barone in der Kirche nicht mehr zulässig war. Sie diente bis zur Fertigstellung des gemeindlichen Leichenhauses zur Aufbahrung der Toten. Das historische Kreuz am Grab der Familie Aufseß wurde bereits im ersten Laudenbacher Friedhof verwendet. Das Friedhofskreuz wurde 1823 vom Amorbacher Künstler Joseph Berg erschaffen.
Die Herz-Jesu Kapelle an der
Miltenberger Straße wurde vom damaligen Schloßverwalter und Bürgermeister Franz
Joseph Weber 1902 als Station für die Fronleichnam-Prozessionen errichtet.
Nun ging es wieder zurück ins Dorf vorbei an der Bollersgasse mit dem
Madonnenschrein am Haus von Marliese Wolf zur Schloßkapelle aus dem Jahre 1755,
die leider nicht besichtigt werden konnte. Am Brunnenweg fand man gleich 3
Heiligenfiguren: Am Anwesen Lang (vormals Eilbacher), einem Gebäude aus dem
Jahr 1614, eine Herz-Jesu-Statue. Am Wohnhaus Brunnenweg 5 eine Figur von
Antonius von Padua mit dem Jesuskind auf dem Arm und an der ehemaligen
Abb-Mühle, dem ältesten Gebäude Laudenbachs aus dem Jahre 1604, eine
Hausmadonna.
Zum Abschluss kehrte man noch bei der Abb-Mühle zu einem kleinen Umtrunk ein. Hier bedankte sich HGV-Vorsitzender Horst Eilbacher mit einem kleinen Präsent bei Julius Reis für seine umfangreiche Recherchearbeit und bei den Teilnehmern für das gezeigte Interesse.